AKTUELLES IM SPIEGEL DER SATIRONIE UND DER KAFKALAUEREI
Vielen Dank
Ja, das war dann mal das erste Jahr der "Achse des Blöden". Ein Jahr täglich die Nachrichten durchforsten (mach ich ja eh),
den Blödsinn aufspüren (nicht sehr schwierig, wenn auch schmerzhaft), aus dem großen Angebot des Blödsinns eine Auswahl treffen (schon schwieriger), angesichts der menschenverachtenden,
unmoralischen, kriegstreibenden und mörderischen Umtriebe der meisten Protagonisten Hoffnung und Humor behalten (schwierig, schwierig). Zu wissen, dass das alles im gigantischen Meer der
Nachrichten und Kommentare spurlos versandet (ja, nicht so toll), aber man soll sich ja auch nicht so wichtig nehmen (guter Trick).
Na gut, nicht ganz so spurlos, denn jetzt ist "Die Achse des Blöden - Jahrbuch 2014" auch als Buch erschienen, erhältlich im schlecht sortierten aber humorvollen Buchhandel, Oder online bei BoD.de. Oder sonstwo - auch als eBook! Ein tolles Geschenk an sich selbst. Oder an andere, denen das Jahr 2014 irgendwie erinnerungswürdig erscheint.
31.12.2014
Der gute Wille zählt
Während die Neujahrsböllerei sich im Stundentakt um die Erde wälzt, hat sich die Regierung des Inselstaates Malaysia (für Lateiner: das schlechte Asien!) nach drei verwirrend spektakulären Flugzeugverlusten und einer Reihe von sintflutartigen Sintfluten kurzerhand entschlossen, alle für die Silvesternacht traditionell geplanten Vergnügungsfeiern abzusagen, mit der schlichten Begründung, es sei ihnen einfach nicht zum Feiern zumute. Und das zeugt ja von einem für eine Regierung überraschend großem Einfühlungsvermögen, wenn nicht gar Mitgefühl. So sollen zum Beispiel die Kosten des vorgesehenen Staatsempfangs in Höhe von 750.000€ gespart und das Geld den 250,000 Menschen zu gute kommen, die im jüngsten Hochwasser Haus und Hof verloren haben. Das wären dann drei Euro pro Nase. Macht die Party auch nicht besser! Ist aber immerhin gut gemeint!
Das Politiker ja auch anders können, zeigt der selbsternannte Minister für Kinderpornografie Sebastian Edathy, der pünktlich
zum Jahresabschluss auf seinem FB-Account eine erste Einsicht postet: "Nach langem Nachdenken endlich nen guten Vorsatz für 2015 gefunden: Allen was aufs Maul, die das verdienen! ;-)".
Und das kann ja in seinem Fall fast nur bedeuten, dass er sich künftig öfter mal selbst eine kräftig in die Fresse semmelt.
24.12.2014
Ein kleiner Schritt für einen Orang-Utan, aber ein großer Schritt für die Affenheit
Heute wollen wir mal als halbwegs sozialisierte Christenimitatoren etwas gutmütiger sein und statt der üblichen Ausschweifungen der menschlichen Psyche und ihrer fatalen Auswirkungen auf das Leben der an sich ja auch mal friedliebenden Vertreter der Spezies Homo Paderborniensis unseren Blick mal auf etwas ausnahmslos Positives richten:
der in Rostock geborenen und bislang in einem südamerikanischen Affenguantanamo vor sich hin grübelnden Orang-Utan-Dame Sandra wurde rechtzeitig zur Weihnacht als erstes nicht-menschliches Wesen per argentinischem Gerichtsbeschluss das Recht zuerkannt - trotz gewisser Defizite in Differentialrechnen und Feng Shui, aber aufgrund ihrer deutlich spürbaren Emotionalität - nicht mehr wie bei Tieren üblich als Sache, sondern als Person anerkannt zu werden. Und in ihren neuen Status als empfindsames Wesen gebührt ihr natürlich auch die Freiheit, statt im Zoo nun bald in einem artgerecht hergerichteten Dschungelstück die Vorzüge ihrer neuen Freiheit genießen zu dürfen.
Das ist so großartig, so beispielhaft und hoffnungsweckend; man möchte fast glauben, dass im besten Kalifat der Welt schon bald auch Frauen und Ungläubige als Personen anerkannt werden könnten. Jesus hätte das sicher so gewollt!
17.12.2014
Und immer weiter zurück ...
Bei den internationalen Zeitsprungmeisterschaften unter islamistisch motivierten Trottelbrigaden herrscht wie immer ein Bart-an-Bart-Rennen, heute mal wieder zwischen den pakistanischen Talibanderos und den IS-Fanatikern. Während die einen sich todesmutig schwergewaffneten Kindern in einer Grundschule entgegenstellen, um ganz im Stile frühester Unkulturen den Nachwuchs des Gegners zu entsorgen, erinnern sich die anderen einer sehr alten Kriegstechnik und werfen mit hunderten von Skorpionen gefüllte Kanister auf ihre Feinde. Wahrscheinlich im Versuch, die damit zu Tode zu ekeln, denn Wüstenskorpione sind nicht gerade die natürlichen Fressfeinde eines stabilen Stiefels. Oder um es mal so zu sagen: der Trick hat vor über zweitausend Jahren schon gegen die Römer nicht wirklich viel ausgerichtet, außer man hat einen Legionär mit so einer frühen biologischen Waffenamphore genau am Kopf getroffen hat; aber es belegt eindeutig, dass die IS-Schergen sich auf ihre Reise durch die Zeiten so allmählich schon am Jahre 622 unserer Zeitrechnung vorbei gearbeitet haben. Bin schon gespannt, was passiert, wenn sie das Gründungsdatum ihrer Rechtfertigungsaberglaubenskasperei hinter sich gelassen haben.
03.12.2014
Dann lieber Kochen
Fast wie in einer Kritik über ein langweiliges Multi-PLayer-Shooter-Game äußert sich der Inder Areeb Majeed über seine enttäuschenden Erfahrungen mit seinem Fronturlaub im Quatschkalifat der IS. "Es gab weder einen heiligen Krieg noch wurden die Gebete des Koran befolgt!" führt der enttäuschte Möchtegernmassenmörder aus, "stattdessen habe er nur Frauenarbeiten im Hause verrichten müssen", halt so Sachen wie Wasser holen, Kochen und vollgeschissene Kriegerunterhosen waschen.
Tja, mein lieber verwirrter Herr Majeed, es tut mir unaufrichtig leid, dass Ihre hochgestochenen Erwartungen an das versprochene Paradies auf Erden so jäh enttäuscht wurden, aber in diesem Punkt unterscheidet sich der IS tatsächlich nicht von anderen Staaten: was Politiker vor der Wahl versprechen und was sie hinterher davon halten! In einem Punkt aber irrt der gefoppte Inder ja gewaltig, und zwar dass es sich bei diesen Tätigkeiten um für den IS typische Frauenarbeiten handelt. Hätte man ihn auch nur einmal seinen Hintern für die Truppenbetreuung hochstecken müssen, dann wüsste er, dass das die IS-typische Stellung der Frau in deren Gesellschaft ist.
02.12.2014
Teuflischer Plan
Johnny Diablo serviert in seinem Nacktlokal in Portland, Oregon, nicht nur ausschließlich vegane Snacks, sondern hat
seinen seinen rekelnden Animateusen mit einem großen Schild im Backstage-Bereich im Namen aller Tiere auch nahegelegt,"bitte keinen Pelz, keine Federn, keine Seide, keine Wolle und kein Leder auf
der Bühne zu tragen!" Und dass hört sich doch ganz danach an, als habe der gute Johann Teufel das Konzept eines Stripschuppens am Ende doch noch kapiert.
25.11.2014
Quotildenjagd
Jetzt kommt sie also doch und endgültig, die Frauenquote in Aufsichtsräten in allen deutschen Unternehmen, die börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig sind; also ungefähr 3000 bis 4000 Unternehmen müssen ab 2016 mindestens 3 von 10 Stellen im Aufsichtsgremium mit den Damen der Schöpfung besetzen, oder für den absolut wahnsinnig unwahrscheinlichen Fall, dass sie trotz intensiver Suche keine qualifizierte Kandidatin finden können, den jeweiligen Posten unbesetzt lassen.
Und wie Gesetze nunmal so sind, werden sie die Welt verändern. Mögliche Szenarien: weil es zuwenige qualifizierte Schwanzlose gibt, werden sich die Firmen mit Horden von Headhuntern die Mädels gegenseitig abjagen. Oder es kommt zu irrsinnigen Ämterhäufungen, weil eine Frau zehn Jobs angeboten bekommt. Oder die verbliebenen Schwanzträger überlegen mal, wie sie ihr geliebtes Unternehmen aufteilen und mit einer Holding irgendwie aus dem Zugriff er Mutti-Regierung ins befreundete Ausland verlegen können. Oder die talentierten Nachwuchsmanager werden wegen Beförderungsstau in andere Unternehmen wechseln. Oder die Anzahl der Geschlechtsumwandlungen schnellt 2015 drastisch nach oben! Darauf einen Zehner beim örtlichen Wettbüro?
21.11.2014
Miss World Muslimah
Während die britische Teilnehmerin Dina Torkia mit ihrer Teilnahme am zum zweiten Mal ausgetragenene Shadorschönheitswettbewerb dazu beitragen will, Vorurteile abzubauen: "Wir sind nicht mit Terroristen verheiratet. Das Kopftuch auf meinem Kopf ist nicht furchterregend!" (Da könnte Shopping-King Kretschmar aber auch anderer Meinung sein.), hört sich das bei der frisch gewählten Muslimakönigin Fatma Ben Guefrache aus Tunesien schon anders an: "Möge Allah der Allmächtige mich bei meiner Mission unterstützen und Palästina und das syrische Volk befreien!" Nun gut, das kann man jetzt auch sagen, das ist ja ein Allgemeinplatz, solange sie nicht sagt von wem oder was zu befreien ihre Mission ist.
Jetzt aber mal was anderes. Wie läuft denn so eine Misswahl bei Ganzkörperverhüllung statt? Werden in der Bikinirunde die Bikinis einfach nur drunter getragen, oder werden sie den Jury-Mitgliedern um die Augen gebunden? Oder werden für die zweite Runde einfach nur die Augen bis auf den Lidstrich abgeschmickt, damit man die Kandidatinnen einmal fast ganz nackt sieht? Sitzen da auch Ayatollahs in der Jury? Und überhaupt, wenn Ihr Euch doch immer so von der westlichen Lebensart und seinen oberflächlichen Daseinsstrukturen bedrängt fühlt: warum macht ihr denn immer ausgerechnet den größten Scheiß nach, den es bei uns gibt? Miss World Muslimah? Und dann Talibunnys? Ist nicht Euer Ernst, oder?
17.11.2014
Gleiches Recht für fast Alle!
Ja, sorry, tut mir leid, ich möchte mich ja gerne auch so interessanter Themen annehmen wie dem Südtiroler Künstler Sven Sachsalber, der in einer dreißigstündigen Performance in Paris eine selbstversteckte Nadel in einem mannshohen Heuhaufen fand (Tolle Analogie: Mühe lohnt sich doch!), aber hier spricht nochmal Radio Freies Moskau: Dem letzten Putin Output in einem ARD Interview zufolge, gibt er nicht nur die Annexion der Krim nun öffentlich zu, er besteht auch in Bezug auf das Referendum der Krimmigen Russen darauf, dass "in Fragen der Selbstbestimmung ein Volk, das auf einem bestimmten Terretorium lebe, nicht verpflichtet sei, die Zentralregierung des Staates nach deren Meinung zu fragen!"
Nun, ich kann mir vorstellen, dass die Katalanen das gerne auch mal so in Madrid oder die Tibeti in Peking vortragen möchten, bin aber doch ein bisserl skeptisch, ob Vladizars völkischer Grundsatz auch jederzeit Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung in seinem Reich sein könnte - zum Beispiel wenn wieder mal Tschetschenen, Tataren oder Wolgadeutsche auf einem bestimmten Terretorium leben und die Gemeinschaft Abhängiger Staaten vielleicht gerne verlassen möchten.
11.11.2014
Mein Roller, mein Fernseher, meine Frau
So kann man sein eigenes Volk auch motivieren. Als Maßnahme zur Geburtenkontrolle bietet der indische Staat gebärfähigen Frauen eine ebenso freiwillige wie kostenlose Sterilisation an, ja, spendabel wie der Inder nun mal ist, gibt's sogar noch 22 Mücken obendrauf - für die Frau. Da die Kastration von Männern im Land des heiligen Kuhmists doch irgendwie als unschick gilt, man die Herren der Schöpfung aber trotzdem auch irgendwie für die Teilnahme an der Aktion gewinnen will, gibt's in manchen Bundesstaaten für die mutigen Vorreiter einen Fernseher oder einen Motorroller - wenn sie ihre Frau zur Sterilisierung vorbeibringen. So viel zum Thema Freiwilligkeit!
Richtig lohnen tut sich das aber für den männlichen Familienvorstand erst, wenn wie jetzt im Bezirk Bilaspur so eine Massensterilisation an 80 Frauen gründlich daneben geht: 8 Tote, 24 Schwerverletzte und weitere 36, die nach den unfachmännisch dahergestümperten Eingriffen ins Spital eingeliefert werden mussten (Muss man zweimal lesen: mussten nach der Operation ins Spital eingeliefert werden. Aha! Wo waren die vorher?). Und die können sich noch glücklich schätzen, nachdem im letzten Jahr dutzende bewusstlose Frauen nach einer solchen Eíleiterschnippelparty in Bengalen einfach nur in einem Feld abgelegt wurden, weil im Krankhaus kein Platz mehr war. An die männlichen Hinterbliebenen zahlt das Kurpfuschministerium von Chhattisgarh pauschal schlappe 6200€ als Schadensersatz für jede kaputte Frau, die aufgrund akuter Totheit nun ihrem Pascha nicht mehr den Haushalt führen kann. Die untröstlichen Witwer setzen sich dann auf ihre neuen Roller und kaufen sich mit ihrem frischen Geld eine jüngere Braut, die sie dann direkt wieder schwängern können. Soviel zum Thema gut durchdachter Geburtenkontrolle!
07.11.2014
Zweckmühle
Das Gesetz und Moral zwei Stühle sind, zwischen die man sich schnell mal setzen kann, ist eine altbekannte Tatsache. Selten findet man sie aber so lustig illustriert wie in der Person des Jean-Claude Juncker, der in den letzten anderthalb Jahrzehnten als Hauptgeschäftsführer des Piratentums Luxemburg lustig "legale" Steuersparmodellgesetze für internationale Unternehmen durchgewunken hat, gegen die er nun als neuer Großer Vorsitzender der EU-Kommission im Sinne der europäischen Gleichberechtigung vorzugehen hat. Was er wahlweise mit Hinweis auf Befangenheit oder auf einen möglicherweise aufkommenden Verdacht des Amtsmissbrauchs ("Ich werde keinen Einfluss auf die Geschehnisse nehmen") irgendwie versucht zu vermeiden, während Xavier Bettel, sein Nachfolger als Premierminister Luxemburgs, schon mal eine wahrlich entlarvende Note in den Horizont posaunt: "Ich kann aber die Steuern nicht erhöhen, nur weil es dann meinen verschuldeten Nachbarländern besser geht!"
Bis Bettel den Zusammenhang zwischen den Steuersparlöchern in seiner Heimat und den fehlenden Milliarden in den Kassen seiner verschuldeten Miteuropäer verstehen will, bleibt Juncker wohl nichts weiter übrig, als um die beiden Stühle herumzurennen und darauf zu warten, dass die Musik aufhört zu spielen. Um sich dann mit aller Wucht des Staatsmanns dazwischen zu werfen!
03.11.2014
Zuchtwahl
Wo führende Nazis vor achtzig Jahren anhand von blauen Augen und blonden Haaren (Typ Hitler) nur so im Dunkeln rumgemendelt haben, schlägt jetzt die amerikanische Single-Börse SingldOut mit der ganzen Unwucht der ultramodernen Genentschlüsselungstechnik zu. Der online-Puff bietet seinen Mitgliedern an, einen für sie geeigneten Lebens- und Liebespartner anhand eines DNA-Vergleichs herauszusuchen. Denn wie viele Untersuchungen, von denen die Kuppelnerds jetzt grad nicht mehr wissen, wer sie wann wo und wem durchgeführt hat, eindeutig gezeigt haben, ist der herkömmliche Speicheltest (Küssen beim ersten Date) im Vergleich zu ihrem (Q-Tip in die Wange stechen) viel zu unzuverlässig um den richtigen Nachtabschnittsgefährten zu bestimmen. Und auch auf die Pheremone, anhand derer sich unser Unterbewußtsein so gerne verliebt, taugen angesichts der ganzen Duftkrems und Moschuswässerchen heutzutage nicht mehr viel. Erst und einzig die präzise DNA-Analyse ihres völlig unabhängigen Tiptoplabors Instant Chemistry zeigt, ob sich zwei Immunsysteme ideal ergänzen; und das - soviel Kulturverleugnung muss an dieser Stelle erlaubt sein - das wäre ja auch in der Natur immer noch der Hauptgrund für wahre Liebe - die Stärkung des Immunsystems!
31.10.2014
Achtung: Sprechen noch schwieriger als Zielen!
Okay, liebe Verwirrte aus der Abteilung Taliban, das kann schon mal passieren, wenn man da plötzlich mit einer Technologie umgehen soll, für die man als bekennender Fan der Spätantike einfach nicht gemacht ist. Sowas passiert uns allen mal: dass wir mit einer Rakete auf das Hauptqurtiert der Amis in Afghanistan zielen, der freundliche Feuerwerkskörper aber dann direkt nebenan ins Gefängnis einschlägt und dreißig von unseren eigenen Leuten für den Anatomie-Unterricht vorbereitet. Aber sich dann wie Euer Sprecher Sabihulla Mudschahid vor die Presse hinstellen und den Amis die Schuld für Eure Fehlschusseligkeit geben, weil "sie das Gefängnis viel zu dicht am Stützpunkt errichtet haben", also ehrlich, das geht ma ganich! Bei so einem Weltklassekalauer dreht sich doch der Prophet vor lauter Fremdschämen im Grabe um, denn - wie man so hört - er kommt ja auch nicht so vom Humor her.
29.10.2014
Kontosturz
Was macht eigentlich die Finanzkrise so beruflich? Also außer, dass sie dafür gesorgt hat, dass die sich die weltweite Zahl der Dollarmilliardäre seit 2008 auf 1645 verdoppelt hat. Und dass sich mittlerweile 70% der umsatzstärksten Unternehmen dieses lustigen kleinen blauen Planeten mit ihrem Firmensitz in irgendein steuergünstiges Piratennest zurückgezogen haben, von wo aus sie die Regierungen der meisten Länder, in denen sie ihre Leistungen produzieren und verkaufen, um weitere Zusagen und Finanzhilfen erpressen. In Sierra Leone zum Beispiel, wo man grade intensiv gegen den Ebola-Virus kämpft, hat die Regierung den sechs größten Unternehmen des Landes Steuerleichterungen eingeräumt, die in Summe den staatlichen Gesundheitsetat um das Achtfache übersteigen.
Um das Achtfache! Ich wiederhole das mal, damit der absolute Irrsinn dieser Tatsache auch genug Zeit um in unser Hirn einzudringen. Mit der Hälfte des Geldes der Superreichen könnte man übrigens in den 50 ärmsten Ländern der Welt Schulunterricht und Gesundheitsvorsorge für sämtliche Kinder garantieren. Und ich frag mich immer, was die Vögel mit ihrer ganzen Kohle sonst machen. Soviel Geld braucht man nicht, um glücklich zu sein. Ich zum Beispiel hab grade genug Geld, dass ich bis zu meinem Lebensende abgesichert bin - vorausgesetzt mein Leben endet nächsten Mittwoch so gegen 13 Uhr.
15.10.2014
Fast ohne Worte
Keine Ahnung, welch psychologisch abgefeimte Strategie das Friedensnobelpreiskomitee mit einigen Nominierungen verfolgt oder ob die Damen und Herren einfach nur heimlich irgendwelche psychedelischen Substanzen in ihren Champagner kippen. Zumindest scheinen sie ziemlich resistent gegen die Lehren aus ihren früheren Entscheidungen, bei denen mehr als fragwürdige Personen wie Adolf Hitler (1939!) immerhin nominiert oder Jassir Arafat (1994) gar ausgezeichnet wurden.
Aber Hand auf Scherz, Ihr Nobel-Schweden, jetztmal kurz ganz ohne Scheiß und im vollen Ernst: auf Eurer Nominierungsliste für 2014 stand tatsächlich auch Vladimir Putin? Neben Papst Franz und dem afghanischen Mädchen? Ehrlich? Wegen seiner Friedenssicherung auf der Krim? Oder in der Ostukraine? Oder weil er die gemeingefährlichen und jederzeit kriegsbereiten Homosexuellen von Russlands Straßen putzt?
Oder wolltet Ihr endlich auch mal ausgezeichnet werden? Vom Guiness Buch der Rekorde; für den schlechtesten Scherz des 21.Jahrhunderts? Na dann: haha!
05.10.2014
Integrationös
Alle Menschen sind gleich, aber einiger sind doch irgendwie anders, vor allem in Österreich. Damit das auch weiterhin klar bleibt, hat die Ösen-Regierung ihr Islamgesetz, dass vom Kaiserreich selig 1912 nach der Annexion Bosnien formuliert werden musste, nunmal ein bißchen überarbeitet. Religiöse Rituale wie das Schächten von Tieren und das Beschneiden von männlichen Gläubigen werden irgendwie erlaubt. Hier kommen die Gläubigenninnen besser weg, denn Genitalverstümmelung bei Frauen bleibt weiterhin strickt verboten. Eine in Resteuropa sehr geachtete Idee ist die neue Vorschrift, dass sich die Moscheen nicht mehr aus finanziellen Zuflüssen aus dem befeindeten Ausland finanzieren dürfen - so ne Art Financial Fairplay Regel, um den Wettbewerb der Religionen nicht weiter zu verzerren. Auch nett ist auch der Einfall, dass nur diejenigen religiösen Inhalte verkündet werden dürfen, die in Deutscher Sprache - oder das was man in Ösenreich dafür hält - abgehalten werden. Gut, auf solche eine Idee kommt man vielleicht, wenn sich die eigene Volksmusik eh kaum vom Muezzinengefodel unterscheidet. Zum Glück haben sie in vielen Tälern Echo. Dann haben sie doppelt was davon!